пятница, 28 марта 2014 г.

Gute Nacht.

Lara holt tief Luft: "Okay... Ich rede nicht gern darüber, denn manchmal habe ich die Ahnung, dass meine Gedanken scharf und genau sind und dann fasse ich sie in Worte und alles wird plötzlich stumpf und vage. Ich glaube, Gott hat in meinem Mund so eine Art Sicherheitsventil eingebaut, sodass, wenn ich meine innere Wahrheit fröhlich herausposaune, alles verzerrt und unwahr klingt. I don't know!
Ich habe auf dem Weg eine ganz naive Vorstellung von Gott oder von der einzigen Wahrheit, wie immer du es auch nennen willst, entwickelt.
Ich glaube, viele Abermillionen Jahre lang gab es nur schweres schwarzes Nichts und duch den Prozess des ewigen Ausharrens wurde "Es" wie nach einem langen Schlaf in einem lichten Moment wach. So, wie sich ein stinkender Misthaufen irgendwann selbst entzündet und dann lichterloh brennt. Ein Lichtfunke wurde geboren!
Dieser Funke kommt wie ein Neugeborenes mit einem Aufschrei des Erschreckens und der Wonne in dieses Nichts und breitet sich unendlich weit aus und erdenkt, erfindet, erlebt und erprobt alles; wie ein kleines Kind.
Dieses Licht verfolgt nur ein eingeborenes helles Ziel - nämlich vollkommen glücklich zu sein.
Dafür macht es allerlei Experimente in allen Dimensionen. Wir sind Teile dieses sich erweiternden Lichts; allerdings schon so weit entfernt vom Ursprung, dass wir uns an die Quelle nicht mehr erinnern können, sondern nur vage an den Auftrag: "Werde vollkommen glücklich".
Dieser Funke hat sich bald das Leid ausgedacht, denn nur Leid führt zu wahrem Bewusstsein. Das Licht will nicht nur unbewusst glücklich sein, wie ein kleines Kind im Spiel, sondern bewusst glücklich, wie nur ein Leidgeprüfter es sein kann.
Ein Sommertag ist doch doppelt so schön, wenn man eine schwere Operation überstanden hat. Nach einer extremen Erfahrung ist der Sonnentag nicht nur schön, er ist bewusst wunderbar und heilig.
Wenn also dieses Licht sich unendlich ausgedehnt und alles erfüllt hat, erlischt es wieder, es schläft wieder ein. Volkommendes Glück hält ja bekanntlich nicht lange. Es stirbt, weil diese letzte Erfahrung der unendlichen bewussten Ausdehnung einmalig ist. Es genießt in seinem allerletzten Moment die Wonne des bewussten Glücks und vergisst alles erfahrene Leid. "Es" hat zu sich selbst gefunden und ist vollkommene Glückseligkeit. Und dann schläft es ein, um sich irgendwann aus eigener Kraft neu zu erwecken.

(c) "Ich bin dann mal Weg" Hape Kerkeling.

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