вторник, 28 февраля 2017 г.

春はもうすぐだよ。


Morgen ist der letzte Wintertag, den ich höchstwahrscheinlich im Krankenhaus verbringen werde. Ich würde natürlich lieber zu einer kleinen Praxis gehen, aber ich habe bis jetzt immer noch nicht kapiert, wie das in Japan mit den Hausärzten aussieht. Jemand soll mich morgen beim Versuch filmen, "Hashimoto-Thyreoiditis" auf Japanisch auszusprechen. Das heißt nämlich 慢性甲状腺炎 oder eben Hashimoto-byo.
Den Rest der Woche werde ich in Tokio die ersten Kirsch- und Pflaumenblüten jagen, gehe mit Freuenden morgens auf Entdeckungs- und abends auf Kneipentour. Es wird mal Zeit, die Zugtickets, die ich vor hundert Jahren gekauft habe, endlich zu benutzen.
Wir haben eine Wohnung in Shibuya gemietet, also da, wo die verrücktesten Events immer stattfinden. Mal schauen, was Shibuya noch zu bieten hat: vielleicht finde ich sogar den Badeanzug, welchen ich in der ganzen (!) Einkaufsmall in Tsukuba nicht gefunden habe. Hashtag Okinawa naht.
Im nächsten Monat ist schon einiges geplant, dazu kommt noch die Ankunft von Mitchs Mutter nach Japan, die ich gerne kennenlernen würde (eventuell sind wir auf einer Wellenlänge), und eine Reise nach Mito und zum Hitachi Park. Lieber März, könntest du dich noch etwas ausdehnen? Bitte!
Nachts versuche ich das ewig lange Werk von Ayn Rand "Atlas wirft die Welt ab" hinter mich zu bringen, aber die Tante hatte wohl eine bewundernswerte Ausdauer, welche sonst noch bei Tolstoi zu finden ist. Hin und wieder stoße ich auf interessante Gedanken, die mich zum Teil noch tagelang beschäftigen, aber ansonsten ist das ein höchst pathetisches Gerede, das in mir nur Übelkeit auslöst. Aber das haben meiner Meinung nach viele Schriftstellerinnen (oder weibliche Schriftsteller) gemeinsam.
Und in den müßigen Stunden schaue ich mir kluge Videos auf Youtube an. Nein, das ist kein Oxymoron. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Plattformen wie Youtube und Wikipedia bald eine Uni gründen könnten. Nein, das meine ich nicht ernst.
Ungefähr so vergehen die letzten Tage des wärmsten Winters in meinem ganzen Leben. Ich hatte ständig das Gefühl, ich verschwende meine Zeit, indem ich wochenlang in Tsukuba rumgammle, ich wollte raus, reisen, wandern, entdecken. Doch jetzt weiß ich, dass es Zeit fürs Nachdenken war. Und ich habe so intensiv nachgedacht, dass ich bereits seit Tagen nicht schlafen kann und Nackenschmerzen habe. Fragen Sie mich nicht, wie diese beiden Sachen zusammenhängen.

Liebe Grüße aus Japan,
Eure Mischka

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