Hina Matsuri in Makabe

Irgendwo in Japan gibt es immer ein Fest.

Unser deutsch-japanischer Club Baumkuchen hat vor kurzem einen Ausflug zum Puppenfest in Makabe, einer kleinen Stadt hinter dem Berg Tsukuba, organisiert. Das Hina Fest findet eigentlich am 3. März statt, doch die Puppen werden bereits im Februar ausgestellt. Diese haben in Japan eine lange Tradition, deren Wurzeln noch vor die Heian-Zeit zurückzuführen sind.
Im Besitz mancher Häuser in Makabe befinden sich historische Puppen aus der Edo- und Meiji-Zeit, die meines Verdachtes nach ziemlich teuer sein könnten. Man findet aber auch neuere Exemplare, an denen man die Entwicklung dieses Handwerks erkennt: die Puppen sind mit der Zeit kleiner geworden und weisen neue Posen und Attribute auf, die es in der Edo-Zeit nicht gegeben hat. Manche von den neueren Hina-Puppen stellen Charaktere aus der traditionellen japanischen Folklore dar. Einige von den Märchen haben viele von uns sogar auf Japanisch gelesen.
Eine nette ehrenamtliche Obaachan hat uns auf dem Fest rumgeführt und interessante Geschichten erzählt. In Makabe sind nicht nur die Puppen alt und historisch, sondern auch manche Häuser und Manufakturen. Es gibt dort Tore, welche noch in den Meiji- und Showa-Zeiten aus einem ganzen Stück Holz gefertigt wurden. Die Führerin hat immer wieder betont, das diese selten und einzigartig sind.

Die Stadt an sich fand ich auch sehr schön: viele Häuser im japanischen Stil mit Toren und Gärten, schmale Straßen und gemütliche Hintergassen. Wer Architektur mag, findet dort auf jeden Fall einiges zu entdecken. Wenn es endlich wärmer wird, fahre ich da mit dem Fahrrad nochmal hin. Achja, was die lokalen Gerichte angeht, sind Suiton und Soba wohl die Highlights.

Übrigens, falls ihr euch für die Events in der Präfektur Ibaraki interessiert, könnt ihr den Blog IbaraKey abbonieren. Dort findet ihr Informationen über die saisonalen Feste und Veranstaltungen in ganz Ibaraki. Im Moment kann man das Pflaumenfest in Mito besuchen oder den Berg Tsukuba besteigen, um die Pflaumenblüten zu betrachten.

P.S. Baumkuchen + französische Austauschstudenten im Hof einer Grundschule. Fragt mich nicht warum.